Most Yielding Topic

Deutsch


Reinhold von Sengbusch’s scientifically most yielding topic was hemp.
Wild hemp has plants that are exclusively male or female (such species are called dioecious). This characteristic reduces the yield in fibers and makes their production unreliable.

Industrial Hemp production in France

Industrial hemp production

In collaboration with two other research groups Sengbusch’s team managed in just thirty years — with strong limitations during World War II — to breed two domestic sorts: one with both genders on one plant (Fibrimon), and another dioecious one (Fibridia) with seperate male and female plants. Not only was their fiber content increased from 12 to over 20 %, but they also strongly increased their content of long primary fibers, which is advantageous for the fabrication of hemp products.

Characteristic for Sengbusch’s way of working was the use of chemical and microscopic methods for screening. But he also used a simple trick to induce flowering multiple times in the same hemp plant: one permits only the main stem to grow and prevents the growth of branches through cutting. The first flowers serve to measure the sex ratio, the next ones are taken for cross-breeding. Fibrimon and Fibridia cultures are among the biggest successes in plant breeding in relatively short time but have reached very little impact in practice.

The hemp project was overrun by the development of industrial polymer fibers and the price-performance ratio of the natural fibers of hemp could not compete with the technical yarns of the nineteen-fifties.

Any scientist who is envolved in the renaissance of hemp breeding today is advised to thoroughly study the works of Sengbusch to not reinvent the wheel.


English

Reinhold von Sengbusch’ wissenschaftlich ergiebigstes Kind war der Hanf. Als Wildform gibt es beim Hanf männliche und weibliche Pflanzen und diese, Diöcie genannte, Eigenschaft mindert den Ertrag an Fasern und macht ihn schwankend. In Zusammenarbeit mit zwei anderen Forschergruppen gelang es in fast 30 Jahren mit starken Behinderungen während des Krieges, zwei Kultursorten zu züchten, eine, die beide Geschlechter auf einer Pflanze trägt (Fibrimon), und die andere eine diöcische Sorte (Fibridia) mit getrennt männlichen und weiblichen Pflanzen. Der Fasergehalt wurde nicht nur von etwa 12% auf über 20% erhöht, sondern auch der Gehalt an langen Primärfasern, die für die Fabrikation von Hanfprodukten vorteilhaft sind, wurde stark erhöht.

Charakteristisch für von Sengbuschs Arbeitsweise war die Nutzung chemischer und mikroskopischer Methoden für die Selektionsarbeit, und ein einfacher Trick, mit dem man ein und dieselbe Hanfpflanze mehrfach zur Blüte bringen kann: Man läßt nur den Hauptsproß weiter wachsen und verhindert durch Abschneiden das Auswachsen von Seitensprossen. Die ersten Blüten dienen der Diagnose der Geschlechtsverhältnisse, die weiteren der Kreuzung. Diese Züchtungen gehören zu den größten Erfolgen der Pflanzenzüchtung in verhältnismäßig kurzer Zeit und sind doch kaum für die Praxis von Bedeutung geworden.
Das Projekt Hanf wurde durch die Entwicklungen der polymeren Industrie-Fasern überrollt und die Preis-Performance der Naturfasern des Hanfes konnte mit den neuen Technischen Garnen der 50-er Jahre nicht mehr konkurrieren.

Denjenigen, die sich heute wieder mit der Renaissance der Hanfzüchtung beschäftigen, sei angeraten, diese Arbeiten, die teilweise mehr als 50 Jahre zurück gehen, sorgfältig zu studieren, bevor begonnen wird, das Rad neu zu erfinden.

Prof. Dr. Heinz Saedler
Director at the MPI for Plant Breeding Research

Prof. h. c. Dr. Günter von Sengbusch
Christian Albrecht University Kiel, RWTH Aachen